Projekt-News

Zusammenfassende Broschüre zu den Thüringer Kulturentwicklungskonzeptionen erschienen

Seit November 2015 kann eine zusammenfassende Broschüre zu den beiden Kulturentwicklungskonzeptionen aus den Seiten der Thüringer Staatskanzlei heruntergeladen oder als Print-Broschüre bestellt werden.

Die Broschüre vereint zahlreiche Stimmen aus beiden Modellregionen mit Reflexionen, Eindrücken und Anregungen zu den Kulturentwicklungsprozessen. Gleichfalls werden die »Landkreispaare« im Profil vorgestellt und die jeweiligen Ausgangssituationen zusammengefasst. Das Kernstück bildet die übersichtliche Darstellung der Handlungsfelder und -maßnahmen für die Gestaltung einer zeitgemäßen Kulturentwicklung.

Zusammengenommen ist die Broschüre »Transformation kooperativ gestalten der Versuch über 1.000 Seiten Analysen, Protokolle und Konzeptionen auf 58 Seiten zusammenzufassen und die vor Ort beteiligten Akteure wie Künstler, Bürgermeister, Lehrer, Kulturschaffende und Touristiker zu Wort kommen zu lassen. Die Broschüre soll es allen an den Kulturentwicklungsprojekten Beteiligten erleichtern, die gemeinsame Arbeit veranschaulichen und weitergeben zu können, die vielen Ideen und Eindrücke kompakt zu vermitteln – um Interesse nach mehr Informationen zu wecken, die über die Projektwebsites vollzogen werden können, und vor allem zur aktiven Teilnahme an der Umsetzung der zahlreichen Maßnahmen aufzurufen.

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Thüringer Modellprojekte in Wien vorgestellt

Am 22. April 2015 stellte Dr. Patrick S. Föhl, Projektleiter der KEK-Prozesse, auf der internationalen Konferenz »Periphery.Power.Cultural Policy« der Universität der angewandten Kunst Wien die Ergebnisse der Kulturentwicklungsprozesse in den Thüringer Modellregionen vor. Unter dem Titel »Cultural development planning in two Thuringian model regions« fokussierte er neben den Ergebnissen und Maßnahmen vor allem die Frage einer spezifischen Kulturpolitik für den ländlichen Raum, die häufig nicht existieren würde. Vielmehr würden Prinzipien einer städtisch geprägten Kulturpolitik auf den ländlichen Raum übertragen. Trotz einiger Parallelen (z.B. umfangreiche kulturelle Infrastruktur) müssten aber häufig andere Fragen beantwortet und spezifische Instrumente entwickelt werden. Dies gelte es stärker zu berücksichtigen. Des Weiteren befasste er sich u. a. mit der Impuls gebenden Funktion für städtische Kulturentwicklungdprozesse, die vermehrt von Kunstprojekten im ländlichen Raum ausgingen.

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Modellhafte Kulturentwicklungskonzeptionen für Thüringer Modellregionen auf 5. Thüringer Kulturforum in Arnstadt diskutiert

Am 17. April 2015 wurden im Rahmen des 5. Thüringer Kulturforums in Arnstadt die Ergebnisse und Maßnahmen der Kulturentwicklungskonzepte für die beiden Modellregionen Kyffhäuserkreis/Landkreis Nordhausen und Landkreis Hildburghausen/Landkreis Sonneberg vorgestellt.

In einem umfangreichen dialogischen Prozess wurden Ansätze für die Transformation und Entwicklung kultureller Projekte und Infrastrukturen formuliert, deren potenzielle Reichweite und Veränderungstiefe durchaus als Novum in der jüngeren Kulturpolitik für den ländlichen Raum bezeichnet werden können. Entsprechend groß war das Interesse mit weit über 200 Teilnehmern. Neben zahlreichen Stellungnahmen seitens des Landes und aus den Regionen, die nochmals unterstrichen, dass man mit aller Kraft in die Umsetzungsphase einsteigen wolle, zeigte sich in Workshops zu den Schwerpunktthemen, dass die avisierten Handlungsfelder auch in anderen Regionen Thüringens und darüber hinaus ganz oben auf der Tagesordnung stehen (könnten). Die Ansätze, die von kulturtouristischen Strategien, über Sichtbarkeitsstrategien für Local Heros, alternativen Netzwerkstrukturen, der Bildung neuer institutioneller Verbünde bis hin zur Kreierung von neuen Aushandlungs- und Förderungsstrukturen in Form von Beiräten und Regionalfonds reichen, können folglich auch anderen Ortes Gewinn bringend reflektiert werden. Es wurden aber ebenso ergänzende Handlungsfelder aufgezeigt, z. B., dass die Flüchtlingsthematik gerade auch in schrumpfenden Regionen ein großes Thema für eine gestaltende Kulturpolitik ist, dieses aber weitgehend bislang nicht als solches erkannt bzw. aufgegriffen wird.

Das Institut für Kulturpolitik der Kulturpolitischen Gesellschaft hat im Auftrag der Thüringer Staatskanzlei beide Kulturentwicklungsprozesse als externe Agentur betreut. Weitere Informationen finden sich auf dieser Website.

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Abschlussbericht veröffentlicht

Die Modellregion Kyffhäuserkreis und Landkreis Nordhausen weist ein breites, attraktives und mitunter auch ungewöhnliches Spektrum öffentlicher, privater und ehrenamtlicher Kulturangebote auf, die gemeinsam eine vielfältige Kulturlandschaft prägen. Ziel der beteiligungsorientierten Kulturentwicklungskonzeption ist es, diese Angebotsstruktur den aktuellen Bedarfen und gegenwärtigen Möglichkeiten entsprechend zukunftsfähig zu gestalten und dabei auch die gesellschaftlichen Herausforderungen zu bedenken. Nach eineinhalb Jahren liegen nunmehr zahlreiche Analysen, Gutachten, Protokolle und dieser Abschlussbericht vor, der eine Zusammenfassung enthält und Handlungsempfehlungen gibt. Damit ist ein Etappenziel des Kulturentwicklungsprozesses erreicht. Ohne die aktive Mitwirkung der verschiedenen Akteure in der Modellregion Nord, die mit großer Offenheit, gegenseitigem Zuhören, starkem Veränderungswillen und ohne ein »unten- oder oben-Denken« mitgewirkt haben, wäre dies nicht möglich gewesen.

Der vorliegende Abschlussbericht versteht sich insofern auch als Ergebnis eines diskursiven Prozesses, das als Diskussions- und Arbeitsgrundlage für die weiteren Schritte dienen kann, an deren Konzipierung und Umsetzung alle gesellschaftlichen Akteursgruppen in der Modellregion teilhaben sollten. Der Bericht will dazu anregen, den begonnenen modellhaften Prozess des Austausches und der Zusammenarbeit fortzusetzen. Er zeigt Möglichkeiten zur gemeinsamen Gestaltung der Chancen auf, die aus den Transformationserfordernissen der kommenden Jahre entstehen. Auf diese Weise können neue Wege zur Entwicklung von Kunst und Kultur und zur Verbesserung der kulturellen Lebensqualität in der Modellregion Nord beschritten werden.

Der Bericht kann hier heruntergeladen werden.

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Von Local Heros, Netzwerken und neuen Formen der Kulturförderung – Transformative Kulturentwicklungskonzeptionen in Thüringen vorgestellt

Am 13. und 16. März 2015 wurden die Ergebnisse der Kulturentwicklungskonzeptionen für zwei Thüringer Modellregionen öffentlich präsentiert. In den Landkreisen Kyffhäuser und Nordhausen sowie den Landkreisen Hildburghausen und Sonneberg wurden in verschiedenen partizipativen und analytischen Verfahren zentrale Fragen der Transformation im Kulturbereich bearbeitet. Das Spektrum reicht von neuen Kulturfördermechanismen, z. B. Einrichtung von Regionalfonds, über moderne Ansätze in der kulturtouristischen Entwicklung, der Bildung von regionalen Ankereinrichtungen, der Schaffung von Kulturkindergärten bis hin zur Stärkung von Netzwerkstrukturen sogenannter »Local Heroes« und der Gründung einer Museumsregion. Mit den beiden Kulturplanungsprozessen ist ein morphologischer Kasten über das Gesamtspektrum gegenwärtiger Fragestellungen an eine zeitgemäße Kulturpolitik und Kulturarbeit entstanden, der bereits weit über die Modellregionen hinaus auf Interesse stößt.

Vor jeweils über hundert Teilnehmern diskutierten auf der Veste Heldburg und im Panorama Museum in Bad Frankenhausen unter anderem Prof. Benjamin-Immanuel Hoff, Chef der Staatskanzlei und Minister für Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten und Dr. Babette Winter, Staatssekretärin für Kultur- und Europaangelegenheiten die Ergebnisse der Konzeptionen. Gleichfalls gab es unter anderem umfängliche Stellungnahmen aus den Landkreisen und seitens regionaler Kulturschaffender. Insgesamt herrschte große Einigkeit, die gemeinsam formulierten Maßnahmen nun direkt angehen zu wollen. Seitens des Landes gab es das klare Bekenntnis im Sinne einer aktivierenden Kulturpolitik die Umsetzungsphase weiterhin fachlich und finanziell, u. a. durch die Finanzierung regionaler Koordinationsstellen für die Kulturentwicklung bis Ende 2017, zu unterstützen.

Den Abschluss und gleichzeitigen Startschuss für die Umsetzungsphase bildet ein landesweites Kulturforum am 17. April 2015 in der Stadtbrauerei Arnstadt. Hier werden die Ergebnisse aus beiden Modellregionen nochmals präsentiert und mit regionalen sowie überregionalen Kulturakteuren diskutiert. Im Mittelpunkt steht hierbei der Transfer der Ergebnisse auf landesweite kulturpolitische Fragestellungen.

Der Prozess wurde durch Dr. Patrick S. Föhl (Federführung) und Dr. Norbert Sievers (Institutsleiter) für das Institut für Kulturpolitik der Kulturpolitischen Gesellschaft geleitet und unter Mitwirkung vieler externer Experten mitgestaltet. Finanziert wurde das Vorhaben von der Thüringer Staatskanzlei.

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Regionale Abschlussveranstaltung im Panorama Museum

Seit Ende 2013 arbeitet die Nordthüringer Modellregion Kyffhäuserkreis/Landkreis Nordhausen an der Formulierung einer überregionalen Kulturentwicklungskonzeption. Begleitet wurde dieser durch die Thüringer Staatskanzlei initiierte und finanzierte Prozess vom Institut für Kulturpolitik der Kulturpolitischen Gesellschaft. In einem partizipativen Verfahren, das u.a. insgesamt vier Kulturworkshops, zahlreiche Interviews mit Akteuren sowie eine tiefgründige Bestandsanalyse der kulturellen Infrastruktur in der Modellregion beinhaltete, wurden gemeinsam mit Kulturschaffenden und externen Experten innerhalb eines Jahres modellhafte Ansätze für eine zeitgemäße Kulturpolitik erarbeitet. Somit liegt eine Kulturentwicklungskonzeption vor, die – gemeinsam mit den Ansätzen der zweiten Modellregion in Südthüringen – deutschlandweit Beachtung findet.
Hierin werden Perspektiven für die zukünftige Entwicklung unserer Kulturlandschaft und Handlungsmaßnahmen in den Feldern »Kulturelle Bildung«, »Netzwerkarbeit« und »Kulturtourismus« aufgezeigt. Diese reichen von der Gründung von Kulturkindergärten, über die Etablierung von regionalen Ankereinrichtungen für die Kulturentwicklung bis zur möglichen Neuordnung der kulturtouristischen Strategie der beiden Landkreise. Die Ergebnisse fußen auf einer intensiven Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Herausforderungen sowie kulturellen Potenzialen der Modellregion und werden den kulturpolitisch sowie kulturpraktisch Handelnden als Orientierungshilfe dienen.

Vor diesem Hintergrund findet am 16. März, 15-18 Uhr eine regionale Abschlussveranstaltung im Panorama Museum, Am Schlachtberg 9, 06567 Bad Frankenhausen statt. Folgendes Programm ist vorgesehen:

  • ab 14:30 Ankommen der Gäste mit Kaffee und Kuchen
  • 15:00 Musikalischer Auftakt
  • 15:05 Begrüßung durch Herrn Gerd Lindner, Direktor des Panorama Museum
  • 15:15 Grußwort und Statement von Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff, Chef der Staatskanzlei und Minister für Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten
  • 15:35 Stellungnahmen von Antje Hochwind, Landrätin des Kyffhäuserkreises und Jutta Krauth, 1. Beigeordnete des Landkreises Nordhausen
  • 15:55 Präsentation der Ergebnisse des Kulturentwicklungsprozesses von Dr. Patrick S. Föhl und Dr. Norbert Sievers, beide Institut für Kulturpolitik der Kulturpolitischen Gesellschaft
  • 16:25 Fragen aus dem Plenum
  • 16:40 Öffentliche Diskussionsrunde mit Dr. Babette Winter, Staatssekretärin für Kultur- und Europaangelegenheiten, Elke Harjes-Ecker, Vorsitzende des Landesbeirates des Kulturentwicklungsprozesses, Prof. Dr. Eckart Lange, Präsident Thüringer Kulturrat, Matthias Deichstetter, Amtsleiter Kreismusikschule / Kulturpflege / Tourismus im Kyffhäuserkreis sowie Regionalbeirat des Kulturentwicklungsprozesses. Moderation: Dr. Patrick S. Föhl, Projektleiter KEK-Prozess, Institut für Kulturpolitik der Kulturpolitischen Gesellschaft
  • 17:40 Musikalischer Abschluss
  • 17:45 Kleiner Empfang mit Häppchen und Getränken

Bei Interesse an einer Teilnahme nehmen Sie bitte Kontakt zu uns auf.

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Zusammenfassende Anmerkungen zum Handlungsfeld »Kooperative Projekte/Netzwerke« in der Modellregion Kyffhäuserkreis und Landkreis Nordhausen erschienen

Stabile Netzwerke sind heute der entscheidende Schlüssel für das Verständnis von gelingenden Kooperationen. Im Kulturbereich stellt sich dabei  vor allem die Frage nach einer sinnvollen Verknüpfung zwischen großen und kleinen Institutionen, zwischen lokaler und überregionaler Kulturpolitik sowie zwischen einzelnen Akteuren in den Kulturszenen und etablierten Häusern. Dabei zeigt sich, dass gerade thematisch weit voneinander abliegende Institutionen (etwa ein Musikverein und ein Heimatmuseum) großes Potential für gemeinsame Aktivitäten haben. Wie das gelingen kann, lesen Sie hier.

Text: Prof. Dr. Gernot Wolfram

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Wie geht´s weiter? Bürgermeister der Modellregion beraten über Kulturentwicklungskonzeption

Die Leiterin der Kulturabteilung in der Thüringer Staatskanzlei, Elke Harjes-Ecker und Dr. Patrick S. Föhl, Projektleiter für die Erarbeitung der Kulturentwicklungskonzeption (KEK) haben vergangene Woche die Landrätinnen und Bürgermeister der Modellregion Nordthüringen zu einem Austausch- und Informationstreffen eingeladen.

Zahlreiche kommunale Vertreter nahmen die Gelegenheit wahr, sich in dieser Runde über den Stand der Arbeit am Konzept zu informieren. Es wurden die Arbeitsergebnisse für die Schwerpunktthemen »Kulturelle Bildung«, »Netzwerkarbeit« und »Kulturtourismus« vorgestellt und diskutiert, die während der Kulturworkshops, aus Strukturanalysen sowie zahlreichen Interviews und Gesprächen mit Akteuren entstanden sind. Diese reichen von der Gründung von Kulturkindergärten, über die Etablierung von regionalen Ankereinrichtungen für die Kulturentwicklung bis zur möglichen Neuordnung der kulturtouristischen Strategie der beiden Landkreise. Dank des großen Interesses am Erarbeitungsprozess ist es gelungen, in nur 13 Monaten gute Ergebnisse für ein zukunftsfähiges Kulturkonzept vorweisen zu können. Aufgrund der Beteiligung einer breiten Akteursgruppe von Politikern über Kulturschaffende bis hin zu ehrenamtlich Engagierten, treffen die erarbeiteten Handlungsempfehlungen auf eine breite Akzeptanz. Für eine aktive Teilnahme dieser und weiterer Akteure in der Umsetzungsphase der avisierten Modellprojekte sind also gute Voraussetzungen geschaffen.

Mit einem breit angelegten überregionalen Kulturforum im April wird die Erarbeitungsphase abgeschlossen sein. Doch was passiert dann? Nicht wenige Bürgermeister gaben ihrer Sorge Ausdruck, dass sie für die Umsetzung der Handlungsempfehlungen wegen fehlender personeller Strukturen nicht genügend Ressourcen zur Verfügung hätten. Geht es im Konzept doch vor allem darum, die gewachsenen Strukturen in der breiten Kulturlandschaft der Modellregion so miteinander zu verknüpfen, dass zukunftsfähige Kooperationen entstehen, die das Angebot nicht schmälern. Für diese Aufgabe bedarf es einer guten Koordination, bei der die Fäden zusammenlaufen, die in Förderproblematiken berät, Themen bündelt und Akteure zusammenbringt.

Die Thüringer Staatskanzlei wird sich dafür einsetzen, dass die Umsetzung der Kulturentwicklungskonzeptionen auch weiter unterstützt wird. Bis zum Kulturforum im April stehen neben der Arbeit an der Endfassung der Konzeption noch einige Termine auf dem Programm: Der Regionalbeirat tagt im Februar, zahlreiche Foren in der Modellregion und im Freistaat werden genutzt, um die Ergebnisse des Prozesses an Interessierte zu kommunizieren, am 16. März findet die Abschlussveranstaltung für die Nordthüringer Modellregion im Panoramamuseum Bad Frankenhausen statt.

Schon jetzt sind auf der Projektseite kulturkonzept-kyf-ndh.de u. a. die Teilgutachten zum Kulturtourismus, zur Kulturellen Bildung sowie zur Finanzierungsstruktur veröffentlicht. Im März wird dann das zusammenfassende Abschlussgutachten veröffentlicht.

Die Erarbeitung des Kulturentwicklungskonzeptes wird von der Thüringer Staatskanzlei gefördert. Der Prozess wird von Dr. Patrick S. Föhl, Institut für Kulturpolitik der Kulturpolitischen Gesellschaft, geleitet.

Text: Sylvia Spehr

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Exposé »Kommunikationsplattform Kultur« erschienen

Eines der zentralen Zukunftsthemen in den Modellregion Landkreis Hildburghausen und Landkreis Sonneberg sowie Kyffhäuserkreis und Landkreis Nordhausen war – themen- und branchenübergreifend – die zeit- und zielgruppengerechte Kommunikation sowie kooperatives und vernetztes Handeln. Oftmals wurde daher das Fehlen einer Kommunikationsplattform genannt, die sowohl zur Darstellung der Angebote als auch zur internen Abstimmung dienen sollte.Gleichfalls ging es darum, die bestehende »Informationsflut« an Portalen und Einzelauftritten stärker zu bündeln.

Dem Team des Kulturentwicklungsprozesses wurde im November 2014 die sogenannte »Kommunikationsplattform Kultur« vorgestellt, die von zwei Agenturen auf der Grundlage ihrer Erfahrungen ihrer Arbeit im ländlichen Raum und Kulturentwicklungsplanungen entwickelt wurde. Das nun fertiggestellte Exposé fasst die Bedarfe aus den Modellregionen Nord und Süd zusammen und prüft, welche Funktionen die Software diesen Bedarfen zur Lösung anbietet. Das ausführliche Konzept der Plattform befindet sich im Anhang des Exposés.

Text: Lara Buschmann

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Gutachten »Kulturelle Bildung und Partizipation« Online

Das Hauptziel des nun vorliegenden Gutachtens zum Thema »Kulturelle Bildung und Partizipation« Untersuchung war die Analyse der aktuellen Strukturen, Angebote, Einrichtungen und Konzepte im Bereich der Kulturellen Bildung in der Modellregion Kyffhäuserkreis und Landkreis Nordhausen. Dabei war es von besonderer Bedeutung, die Akteure vor Ort in Form von Kulturworkshops und Fachgesprächen einzubeziehen. Die daraus resultierenden Ergebnisse bilden die zentrale Grundlage für die Empfehlung von Pilotprojekten sowie weiteren Maßnahmen zur Ermöglichung und Aktivierung einer zeitgemäßen Entwicklung der Kulturellen Bildung in der Modellregion. In Abstimmung mit dem Institut für Kulturpolitik wurden auf Grundlage der bisherigen Ergebnisse im KEK-Prozess (s. unten) folgende Schwerpunkte in Form von Leitfragen in den Mittelpunkt der Untersuchung gestellt:

  • Wie können bestehende Netzwerke zu einer Schaffung von dauerhaften Ermöglichungs- und Kooperationsstrukturen in der Kulturellen Bildung beitragen?

  • Wie kann eine weitere Qualifizierung des Arbeitsfeldes der Kulturellen Bildung erfolgen? Auf welche vorhandenen oder neu zu etablierenden Netzwerke muss sich dieser Prozess stützen?

  • Wie lässt sich unter veränderten gesellschaftlichen Bedingungen die jeweils projektspezifische Zielgruppenansprache im Bereich der Kulturellen Bildung verbessern?

  • Welche Strukturen sind notwendig, um eine langfristige und stabile Angebotsstruktur in der Kulturellen Bildung zu schaffen und zu koordinieren? Welche zentralen beziehungsweise dezentralen Einrichtungen können hierbei Leitfunktionen übernehmen?

Die Beantwortung dieser Fragestellungen führt am Ende des Gutachtens zur Formulierung von Zielen und Maßnahmen für die Kulturelle Bildung in der Modellregion. Es wurde berücksichtigt, welche aktuellen Bundes- und Landesprogramme zur Förderung der Kulturellen Bildung genutzt beziehungsweise nicht genutzt wurden und welche Chancen zukünftiger Finanzierungen daraus entstehen können.

Das nun vorgelegt Gutachten wird den Akteuren im Feld der Kulturellen Bildung als Handlungsleitfaden dienen und die zentralen Empfehlungen werden in das zusammenfassende Abschlussgutachten einfließen.

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Gutachten »Regionales Kulturmarketing und Kulturtourismus« vorgelegt. Ziele, Maßnahmen und eine Vision für die Modellregion

Mit der Fertigstellung des Gutachtens »Regionales Kulturmarketing und Kulturtourismus« liegt ein strategisches Papier für ein Handlungsfeld vor, das bereits in einer frühen Phase des Kulturentwicklungsprozesses in Expertengesprächen, Diskussionen im regionalen Beirat und Landesbeirat sowie in der durchgeführten Strukturanalyse als relevant für die zukünftige Entwicklung der Modellregion erkannt wurde.

Die Ergebnisse des Gutachtens von Dr. Yvonne Pröbstle basieren auf einer so genannten SWOT-Analyse. Sie enthält eine Chancen- und Risikenbetrachtung, die sich für die Modellregion aus Charakteristika und aktuellen Tendenzen des Marktsegments Kulturtourismus in Deutschland und im Besonderen in Thüringen ergeben. Für die Analyse herangezogen wurden neben einschlägiger Fachliteratur aktuelle Tourismuszahlen des Landesamtes für Statistik, die Landestourismuskonzeption Thüringen 2015 und das Spezialkonzept Kulturtourismus Thüringen 2015 sowie Ergebnisse aus Experteninterviews, die unter anderem mit Vertretern der Thüringer Tourismus GmbH (TTG) geführt wurden. Neben Chancen und Risiken basiert die SWOT-Analyse auf ermittelten Stärken und Schwächen der Modellregion. Im Ergebnis macht sie den Handlungsbedarf in der Modellregion sichtbar und stellt die Grundlage für die entwickelten Ziele und Maßnahmen dar.

Mit dem erarbeiteten Ziel- und Maßnahmenkatalog liegt ein Instrumentarium vor, das der Modellregion in der Anwendung eine erkennbare Profilschärfung als Destination ermöglicht und Kulturangebote ebenso wie Potenziale einer touristischen Nutzung zuführen kann. Die Außenorientierung auf ein touristisches Publikum ist angesichts des demografischen Wandels erforderlich und soll langfristig dazu beitragen, insbesondere Stätten des kulturellen Erbes auch für die Bewohnerschaft zu erhalten. Die regionale Zusammenarbeit im Tourismus soll jedoch gleichzeitig eine Einladung an die Bürger der Region sein, Kulturangebote umliegender Gemeinden und Städte wahrzunehmen. Ziel ist es, Besuchsanreize zu setzen und ein attraktives kulturelles Umfeld zu schaffen. Kulturtourismus schließt diesem Verständnis nach den regionalen Ausflugstourismus ein.

Das Gutachten schließt mit einer Vision, die das Thema Kulturtourismus für die Kulturentwicklung in der Modellregion perspektivieren soll: Mit der politischen Entscheidung, den regionalen Schulterschluss auch in der touristischen Organisationsstruktur zu suchen, ist bereits ein wichtiger Schritt getan, um Ressourcen künftig effizienter einsetzen und durch die sichtbare Bündelung von Angeboten an Attraktivität aus Besuchersicht gewinnen zu können. Der regionale Tourismusverband soll die Funktion einer Marketingorganisation für die Region übernehmen. Angesichts der zuletzt insbesondere im Kyffhäuserkreis gemachten Erfahrung einer Überfrachtung der Tourismusorganisation mit Aufgaben und einer zu erwartenden Minimalausstattung mit Personal, ist diese Haltung, wie sie wiederholt seitens der beteiligten Akteure in Diskussionen und Einzelgesprächen vertreten wurde, nachvollziehbar.

Mittel- bis langfristig besitzt diese Organisation jedoch das Potenzial, die Funktion eines »Knotenpunktes« für die Kulturakteure der Region zu übernehmen. Die Vielzahl an ehrenamtlich getragenen Kulturangeboten und -initiativen in der Region prägt die regionale Identität, gleichwohl fehlt es aufgrund eingeschränkter Ressourcen an Professionalität. Auch die öffentliche Kulturverwaltung kann, wo entsprechende Strukturen überhaupt vorhanden sind, nicht ausgleichend wirken. Ein regionaler »Knotenpunkt« könnte dagegen unterstützend wirken und Kulturakteure miteinander vernetzen, sie über aktuelle Entwicklungen beispielsweise in der Kulturförderung informieren, Fortbildungsangebote initiieren und gemeinsame Maßnahmen zum Beispiel im Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit anregen und koordinieren.

Diese Aufgabe wird jedoch nicht in Personalunion zu erfüllen sein, sondern bedarf zusätzlicher Personalmittel, um einen tatsächlichen Mehrwert für die Region zu begründen. An dieser Stelle sind insbesondere das Land Thüringen sowie die beiden Landkreise der Modellregion zu adressieren, die mit dem regional angelegten Kulturentwicklungsprozess bereits Bereitschaft zur Transformation im Kulturbereich bewiesen haben und auch weiterhin eine Vorreiterrolle in Deutschland übernehmen könnten.

Das nun vorgelegt Gutachten wird den Akteuren im kulturtouristischen Feld als Handlungsleitfaden dienen und die zentralen Empfehlungen werden in das zusammenfassende Abschlussgutachten einfließen.

Text: Dr. Yvonne Pröbstle

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Konkrete Ergebnisse finden breite Zustimmung

Zu ihrer letzten Zusammenkunft in diesem Jahr trafen sich die Mitglieder des Regionalbeirates für die Erarbeitung des überregionalen Kulturentwicklungskonzeptes (KEK) in der Modellregion Nordthüringen Anfang Dezember in Nordhausen.

Hier stellte Projektleiter Dr. Patrick S. Föhl vom Institut für Kulturpolitik die zentralen Empfehlungen detailliert vor, die als Maßnahmenkatalog aus dem Kulturentwicklungsprozess hervorgegangen sind.

Für den Bereich der »Kulturellen Bildung« ist die Etablierung von Ankereinrichtungen geplant. Besonders Gerd Lindner, Leiter des Panorama-Museums Bad Frankenhausen und Lars Tietje, Intendant der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH stellten in Aussicht, dass sie hier mit ihren Kulturpädagogik-Teams einen wertvollen Beitrag leisten wollen.

Außerdem gilt es in diesem Bereich, die Einrichtungen, die kaum institutionelle Förderung erhalten, dennoch einen großen Beitrag zur »Kulturellen Bildung« leisten, mit neuen Kooperationen so zu unterstützen, dass sie ihre Arbeit weiterhin in hoher Qualität und Kreativität auch Nutzern im ländlichen Raum zugänglich machen können. Transferprozesse werden in zahlreichen Förderprogrammen speziell unterstützt. Dies könnte eine Chance für eine neue, nachhaltige Struktur in der Modellregion bieten.

Der kulturtouristische Aspekt wurde von den Teilnehmern der Workshops besonders intensiv diskutiert. Hier umfasst der Ziel- und Maßnahmenkatalog zahlreiche Ideen, die von der Vernetzung der Parks und Gärten über die Etablierung von Barbarossa als Show-Star bis hin zum »spirituellen Tourismus« reichen. Um Jugendlichen interessante Kulturerlebnisse zugänglich zu machen, ist die Einrichtung von »Jugend-Reportern« geplant. Hier können junge Kultur-Nutzer ihre ganz eigene Sicht auf das Gesehene und Erlebte berichten und damit Interesse bei Gleichaltrigen wecken.

»Kultur-Tandems«, die eine Verbindung zwischen vollkommen gegensätzlichen Angeboten herstellen können, z.B. Naturerlebnisse im Park Hohenrode in Verbindung mit Technik- und Industriegeschichte im IFA-Museum oder der Traditionsbrennerei, könnten neue Akzente in der Angebotsvielfalt setzen.

All diese und noch viel mehr Maßnahmen basieren unter anderem auf den Ergebnissen der unter reger Teilnahme stattgefundenen Kulturworkshops. Hier arbeiteten seit Mai Akteure, Künstler, Politiker und Wissenschaftler gemeinsam an Ansätzen, die kulturellen Angebote in der Modellregion zukunftsfähig zu gestalten, neu zu vernetzen und kreativ weiterzuentwickeln.

Sowohl der Regionalbeirat als auch die Landrätinnen der Landkreise Kyffhäuser und Nordhausen stimmten allen Maßnahmen des Kulturentwicklungskonzeptes zu.

Nun gilt es für das Institut für Kulturpolitik, diese Ergebnisse mit dem umfangreichen Material zur Struktur der kulturellen Angebote in der Modellregion zu verknüpfen. Im Februar wird die erste Fassung des Kulturentwicklungskonzeptes für Nordthüringen vorliegen und dem Ministerium sowie den Kommunen vorgestellt. Die Endfassung wird im Rahmen eines Kultur-Symposiums im Frühjahr 2015 der Öffentlichkeit präsentiert. 

Jeder, der Interesse an den Maßnahmen- und Zielkatalogen hat, findet zahlreiche Informationen dazu sowie den Kontakt zu den Koordinatoren unter kulturkonzept-kyf-ndh.de.

Die Erarbeitung des überregionalen Kulturentwicklungskonzeptes für die Modellregion Nordhausen/Kyffhäuser wird von der Thüringer Staatskanzlei, Abteilung Kultur und Kunst gefördert.

Text/Foto: Sylvia Spehr

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Erfolgreicher Kultur-Workshop im Schloss

Zum 3. Workshop zur Erarbeitung der überregionalen Kulturentwicklungskonzeption haben sich in dieser Woche rund 70 Kulturschaffende, Bürgermeister und weitere Akteure im Schloss Heringen getroffen. Gemeinsam diskutierten sie in Arbeitsgruppen
die Themenschwerpunkte Netzwerke und Kooperationen in der Kultur, kulturelle Bildung und Partizipation sowie Kulturtourismus und regionales Kulturmarketing. Die Ergebnisse werden ebenso wie die der Workshops im Mai und September einfließen in die für die Kulturentwicklungskonzeption in der Modellregion Kyffhäuserkreis und Landkreis Nordhausen, die Anfang kommenden Jahres vorgestellt werden soll.
 
Ein zentrales Anliegen der Akteure in Heringen war es, den begonnenen Diskussionsprozess in den Workshops auch nach Ende der Förderperiode zur Kulturentwicklungskonzeption weiterzuführen. So ist beispielsweise geplant, im Bereich Kulturtourismus in thematischen Arbeitsgruppen die inhaltliche Gestaltung einer möglichen Vermarktungsstrategie weiter zu vertiefen. Außerdem wollen sich verschiedene Einrichtungen bzw. Vereine in »Kulturtandems« zusammenschließen, spartenübergreifend kooperieren und gemeinsam neue Ideen entwickeln. Angeregt werden soll zudem, dass die Bürgermeister der Städte und Gemeinde sich gemeinsam eine kulturpolitische Agenda geben, um kommunenübergreifend an Schwerpunktthemen weiterzuarbeiten. Weitere Ideen sind beispielsweise, die Kulturarbeit in den Kindergärten zu verstärken, um schon früh für die Thematik kulturelle Bildung zu sensibilisieren und durch einen überregionalen Veranstaltungskalender in beiden Landkreisen die Terminkoordinierung zu verbessern und die Angebote sowohl nach innen für die eigene Bevölkerung als auch nach außen für Gäste bekannter zu machen.
 
Ende 2013 ist unter Federführung des Instituts für Kulturpolitik der Prozess der überregionalen Kulturentwicklungskonzeption für die Modellregion Kyffhäuserkreis und Landkreis Nordhausen gestartet, gefördert vom Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur. Alle bisher zusammengetragenen Daten und Ideen sowie weitere Informationen rund um das Modellprojekt finden Interessierte auf dieser Website.

Text: Jessica Piper

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Vorbereitungspapier für den 3. und finalen Kulturworkshop am 11. November 2014 auf Schloss Heringen

Ab sofort kann an dieser Stelle ein Vorbereitungspapier für den 3. und finalen Kulturworkshop am 11. November 2014 auf Schloss Heringen (weitere Informationen s. Beitrag unten) heruntergeladen werden. Dort finden sich konkrete Ziel- und Maßnahmenvorschläge für die folgenden Themenbereiche:

  • »Kooperative Projekte/Netzwerke«
  • »Kulturelle Bildung und Partizipation«
  • »Kulturtourismus/regionales Kulturmarketing«
  • »Jugendkultur« / »Kulturelle Angebote für Jugendliche«
  • »Zeitgemäße Entwicklung in Kulturmanagement und Kulturpolitik«

Das Papier dient zur Vorbereitung der Workshopteilnehmer und es stellt zugleich eine Übersicht des gegenwärtigen Standes des Kulturentwicklungsverfahrens dar. Im Rahmen des 3. und finalen Kulturworkshop sollen die formulierten Ziele und Maßnahmen diskutiert, priorisiert und ergänzt werden. Dafür ist eine aktive Teilnahme möglichst vieler Kulturakteure und Interessierter notwendig.

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Kultureller Salon »Land auf – Land unter?! Möglichkeiten für die Jugendkultur durch Regionalentwicklung« in Nordhausen

Die Berücksichtigung jugendlicher Interessen und Ansätze ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung und zugleich eine Aufgaben für Politik, Forschung und Praxis. Aktuell werden im Rahmen der Kulturentwicklungskonzeption in zwei Thüringer Modellregionen Bedarfe an kulturelle Angebote der kulturellen Kinder- und Jugendbildung und daraus resultierende Konsequenzen für Kultureinrichtungen erarbeitet. Im Format einer Podiumsdiskussion werden die Lebenswelten von Jugendlichen im ländlichen Raum beleuchtet. Es werden u. a. Elke Harjes-Ecker (Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kunst), Dr. Patrick S. Föhl (Projektleiter Kulturentwicklungsprozess), Reiner Ende (Kunsthof Friedrichsrode) und Sabine Reich (Kreisjugendring Nordhausen) teilnehmen. Fragen sind etwa: Welche Projekte und Strategien gibt es für die Zielgruppe der Jugendlichen? Mit welchen Schwierigkeiten müssen Anbieter jugendkultureller Angebote im ländlichen Raum umgehen? Welche Erkenntnisse bringen die Untersuchungen und Beteiligungsprozesse rund um die Erstellung der Kulturentwicklungskonzeption?

Die Veranstaltung findet am 18. November 2014 um 19:00 Uhr im Bürgersaal Nordhausen(Markt 1, 99734 Nordhausen) statt und ist eine Kooperation des Thüringer Heimatbunds, der Kulturpolitischen Gesellschaft und der LKJ Thüringen. Der Besuch der Veranstaltung ist kostenfrei.

Der Veranstaltungsflyer kann hier heruntergeladen werden.

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Wo liegt eigentlich der »Ländliche Raum«?

Zu einem außerordentlichen Workshop versammelten sich 15 Interessierte am 27. Oktober in der Nordhäuser Jugendkunstschule. Das Thema lautete »Kulturelle Bildung und Partizipation« – einer der Schwerpunkte in der Nordthüringer Modellregion. Da sich während der regulären Workshop-Zeit am 9. September zu viele Fragen, Ideen und Konzeptansätze angesammelt hatten, luden die Experten Dr. Berit Scholwin und Thomas Wodzicki gemeinsam mit dem Moderator, Marc Grandmontagne, zu einem weiteren Workshop ein.

Hier wurde an zwei Thementischen vor allem die Frage nach den Funktionen kultureller Ankereinrichtungen und den umfangreichen Aufgabenbereichen möglicher Kulturlotsen ausführlich behandelt. Schnell wurde klar: Nicht nur in den Städten der Region gibt es bereits sehr gut genutzte Netzwerke und Strukturen – auch der sog. Ländliche Raum wartet mit tragfähigen Kooperationen und innovativen Kulturprojekten im Bildungsbereich auf. Und so wurde den Teilnehmern deutlich, dass »Ländliche Region« nicht zwingend eine Frage des Ortes sondern auch eine Frage der genutzten Potentiale und Möglichkeiten darstellt. (Positive Beispiele zu Kooperationen finden Sie im Protokoll). Daraus wiederum resultiert der Handlungsansatz, dass im Kulturentwicklungskonzept auch dafür plädiert werden soll, dass durch die Beschäftigung von Kulturlotsen eine bessere Sichtbarkeit, Wahrnehmbarkeit und Erreichbarkeit von Projekten und Konzepten ermöglicht werden kann.

Auch der Bereich Frühkindliche Bildung nahm viel Raum in der Betrachtung der Workshop-Teilnehmer ein – mögliche Maßnahmen für eine bessere Bewusstseinsbildung bei Pädagoginnen und Pädagogen, dass Kultur als Katalysator im gesamten Bildungs- und Sozialkontext einen großen Raum einnimmt, wurden erörtert.

Alle Teilnehmer erlebten einen intensiven Gedanken- und Erfahrungsaustausch und trugen mit ihren Ideen maßgeblich zur Vorbereitung der dritten und letzten Workshop-Runde am 11. November im Schloss Heringen bei.

Herzlichen Dank an das Team der Jugendkunstschule dafür, dass der Workshop in einer sehr angenehmen und inspirierenden Umgebung stattfinden konnte.

Text: Sylvia Spehr

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Dritter und finaler Kulturworkshop auf Schloss Heringen am 11. November 2014

Inzwischen kann man auf zwei sehr intensive Kulturworkshops zurückblicken. Das Ergebnisprotokoll des 2. Kulturworkshop verdeutlicht, wie viele qualifizierte Ideen und Maßnahmen bereits für die Kulturentwicklung der Modellregion im Raum stehen. Diese Ansätze wurden in den vergangenen Wochen durch das Institut für Kulturpolitik weiterentwickelt. Zudem liegen u.a. die Strukturanalyse und die Bestandsaufnahme vor. Auf diesen Grundlagen wird im Rahmen eines 3. und finalen Kulturworkshop weiterführend an der Präzisierung von Zielen und Maßnahmen im Hinblick auf entsprechende Inhalte, Prioritäten und Verantwortlichkeiten arbeiten. Mit dieser Herangehensweise besteht die Möglichkeit, gemeinsam einen Beitrag zur Formulierung zeitgemäßer Kulturentwicklungsansätze zu leisten.

Gemeinsam mit Herrn Dr. Patrick S. Föhl und Herrn Dr. Norbert Sievers (externe Projektleiter) lädt die Modellregion ganz herzlich zum dritten Kulturworkshop am

11. November 2014 in der Zeit von 14:00–19:00

auf Schloss Heringen, Schlossplatz 1, 99765 Heringen

ein.

Folgendes Programm ist zu erwarten:

14:00   Begrüßung

14:05   Einführung und Vorstellung der Arbeitsgruppen sowie Moderatoren durch Dr. Patrick S. Föhl, Institut für Kulturpolitik der Kulturpolitischen Gesellschaft

14:30   Verteilung auf die Gruppen und Beginn der Gruppenarbeit:

Gruppe 1: »Kooperative Projekte/Netzwerke« (Moderation: Prof. Dr. Gernot Wolfram, MHMK, Berlin)

Gruppe 2: »Kulturelle Bildung und Partizipation« (Moderation: Marc Grandmontagne, Kulturpolitische Gesellschaft, Bonn und Thomas Wodzicki, Spiel- und Kulturpädagoge)

Gruppe 3: »Kulturtourismus/regionales Kulturmarketing« (Moderation: Dr. Yvonne Pröbstle, Agentur Kulturgold, Stuttgart)

17:30   Kaffeepause / Sammlung der Ergebnisse

17:45   Präsentation der Ergebnisse durch die Moderatoren und Abschlussdiskussion

18:15   Zusammenfassung und Ausblick durch Dr. Patrick S. Föhl

18:30   Kleiner Empfang

ca. 19:00   Abschluss des 3. Kulturworkshop.

Bei Interesse an einer Teilnahme melden Sie sich bitte bei den regionalen Koordinatoren.

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Außerplanmäßiger Kulturworkshop zum Thema »Kulturelle Bildung und Partizipation«

Am 27. Oktober 2014 findet ab 14:00 ein außerplanmäßiger Kulturworkshop zum Thema »Kulturelle Bildung und Partizipation« in der Jugendkunstschule in Nordhausen statt. Als Methode wird ein »World Café« durchgeführt. Dem Institut für Kulturpolitik ist es wichtig, dass sich die TeilnehmerInnen intensiv an der Diskussion beteiligen und ihre Ideen sowie Visionen einbringen können. Es werden drei verschiedene Thementische angeboten, die im Rotationsverfahren allen Teilnehmern/innen offenstehen. Hier kann das entsprechende Vorbereitungspapier heruntergeladen werden.

Die Ergebnisse des Workshops dienen dann – gemeinsam mit den weiteren Ergebnissen des 2. Kulturworkshop (s. Ergebnisprotokoll) – als Grundlage für den finalen Kulturworkshop am 11. November 2014 auf Schloss Heringen.

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Finale Phase hat begonnen – 4. Treffen des Regionalbeirates für das Kulturentwicklungskonzept in Sondershausen

Zu ihrer vierten Zusammenkunft trafen sich die Mitglieder des Regionalbeirates für die Erarbeitung des überregionalen Kulturentwicklungskonzeptes (KEK) in der Modellregion Nordthüringen am 30. September in Sondershausen.

Die einleitenden Worte fand dieses Mal Dr. Norbert Sievers, Geschäftsführer der Kulturpolitischen Gesellschaft e.V: »In der Nordregion ist ein reger Austausch während der beiden Workshop-Tage im Mai und September gelungen. Die Ergebnisse der Analysen und Interviews bilden eine sehr gute Grundlage für die weitere Arbeit am Konzept.« Außerdem wies Dr. Sievers darauf hin, dass der gesamte Prozess, der in seiner Arbeitsweise und Ausrichtung beispielgebend für andere Regionen sein kann, bundesweit präsentiert werden wird. Zentral am KEK-Prozess in Thüringen sind die breit angelegten Analysen aus denen Schlussfolgerungen für eine konzeptbasierte Kulturpolitik gezogen werden können. Den Kern des Prozesses bilden aber die Workshops in denen zahlreiche Akteure beteiligt werden.

Während des 2. Kulturworkshops im KUNSTHOF Friedrichsrode, der am 9. September stattfand, konnten bereits Projektideen und Maßnahmen weitergehend zugespitzt werden, die für die Nordregion Thüringens in Sachen Kultur zukunftsweisend sein können. So wird der Ansatz, Kulturpublikum zu mehren indem die Menschen aller Generationen zur Beteiligung eingeladen werden, besonders intensiv diskutiert. Erste gute Angebote sind bereits vorhanden. So zum Beispiel die »Poetry slam«-Veranstaltungen der Herzschlag-Kirche, die generationenübergreifende Arbeit am »Buch, das Brücken baut« oder das Engagement junger Artisten bei der aktuell auf dem Spielplan des Theaters stehenden Oper »Die verkaufte Braut«.

Dringend notwendig erscheint außerdem ein gut funktionierendes Netzwerk für Akteure, Interessierte und Vereine. Eine leicht zugängliche Informationsplattform, die sich ergänzend über alle Medien- und Kommunikationskanäle erreichen lässt, ist dabei ebenso wichtig wie Personen, die die Angebote koordinieren und strukturieren. Denn nichts ist ärgerlicher, als wenn ein Verein oder eine Institution eine Veranstaltung plant und erfährt aus der Zeitung, dass genau dasselbe zum Termin ein zweites Mal angeboten wird.  

Besonderes Augenmerk legten die Beiratsmitglieder auf die Ergebnisse aus der Workshop-Gruppe 3, die sich mit dem Thema „Kulturtourismus und regionales Kulturmarketing“ befasste. Hier eine Zusammenarbeit zwischen Tourismusverantwortlichen und Kulturschaffenden zu erreichen, Angebote für Nordthüringer und deren Gäste gleichermaßen zu schaffen, ist ein Ziel an dem alle gemeinsam arbeiten könnten.

Projektleiter Dr. Patrick S. Föhl vom Institut für Kulturpolitik der Kulturpolitischen Gesellschaft e.V. erläuterte die nächsten Arbeitsschritte: »Wir befinden uns am Anfang der finalen Phase des Erarbeitungsprozesses. Die Ergebnisse aus den vier Workshop-Gruppen ‚Regionale Projekte/Netzwerke‘, ‚Kulturelle Bildung und Partizipation‘, ‚Kulturtourismus‘ und ‚Jugendkultur‘ werden nun ausgewertet. Im letzten Workshop werden wir dann dezidierte Maßnahmen vorstellen und diese gemeinsam mit den Teilnehmern diskutieren. Es folgen Gespräche mit den Landrätinnen und danach eine Phase der Konzepterstellung. Wir werden das Kulturentwicklungskonzept für die Nordregion Thüringens zu Beginn des kommenden Jahres vorstellen können.«

Der letzte Kulturworkshop ist für den 11. November 2014 ab 14 Uhr im Schloss Heringen geplant. Alle, die Interesse an einer Teilnahme am Workshop haben, finden zahlreiche Informationen dazu, Materialien, Analysen, Protokolle und den Kontakt zu den Koordinatoren unter kulturkonzept-kyf-ndh.de.

Die Erarbeitung des überregionalen Kulturentwicklungskonzeptes für die Modellregion Nordhausen/Kyffhäuser wird vom Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur gefördert.

Text: Sylvia Spehr

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Dokumenten- und Literaturanalyse zahlreicher Kulturplanungen und Modellprojekte der Kulturarbeit im ländlichen Raum vorgelegt

Im Rahmen der Kulturentwicklungsprozesse in beiden Modellregionen wurde jüngst eine Analyse vorgelegt, die einen Blick auf die Metaebene der Kulturentwicklung in ländlichen Regionen wirft. Ziel dieser Analyse ist es, Hilfestellung sowie Anregungen für potenzielle Handlungsansätze in den Modellregionen anzubieten. Dazu werden ausgewählte vorliegende Gutachten, Konzepte und Untersuchungen ausgewertet.

Die Analyse fokussiert sich auf die Identifizierung von Themen- und Handlungsfeldern, welche die aktuelle Diskussion der Kulturarbeit und Kulturentwicklungsplanung im ländlichen Raum beherrschen. Gleichfalls werden exemplarisch entsprechende Lösungsansätze und Strategien aufgezeigt, die von der Kulturpolitik sowie den Kulturschaffenden als wirksam erachtet werden.

Das hier zur Verfügung gestellte Dokument ist eine Kurzfassung des Gutachtens. Dieses offeriert einen thematischen Überblick und verzichtet weitgehend auf umfängliche Beschreibungen. Die Kurzfassung soll Impulse für die laufenden Kulturentwicklungsprozesse in den Modellregionen geben. Die Langfassung dient zur internen Verwendung.

Das Gutachten wurde von Katharina Kucher im Auftrag des Instituts für Kulturpolitik angefertigt.

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Ergebnisprotokoll des 2. Kulturworkshop ist ab sofort abrufbar

Ab sofort steht das Ergebnisprotokoll des 2. Kulturworkshop, der am 9. September 2014 im KUNSTHOF Friedrichsrode stattgefunden hat, zum Download bereit. Hier wurden die wichtigsten Diskussions- und Arbeitsergebnisse zu den einzelnen Themenfeldern durch die Moderatoren strukturiert aufbereitet:

Das Papier bildet eine zentrale Säule für die weitere Arbeit im KEK-Prozess und die Grundlage für den 3. Kulturworkshop am 11. November 2014.

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Inspiration im Kunsthof

Etwa 70 Teilnehmer fanden sich zum zweiten Kulturworkshop im KUNSTHOF Friedrichsrode am vergangenen Dienstag ein. Allein der Ort – das gesamte Gelände strahlte im  spätsommerlichen Sonnenschein – versprühte einen ganz besonderen Charme und schien bei den Anwesenden eine bedeutende kreative Kraft freizusetzen: In vier Gruppen – Netzwerkarbeit und kooperative Projekte, Kulturelle Bildung, Kulturtourismus sowie Jugendkultur – wurde, u. a. basierend auf Ergebnissen des ersten Workshops, zielführend diskutiert und bereits erste Gestaltungsmöglichkeiten für kulturrelevante Entscheidungen erarbeitet. So kam die Arbeitsgruppe »Kulturtourismus im ländlichen Raum« zu dem Ergebnis, dass es für unsere Nordthüringer Region kaum möglich ist, Kultur entkoppelt von der uns umgebenden Natur zu denken. Ein Beispiel wäre die Umsetzung der Idee, einen Radwanderweg durch die Region zu etablieren, der entlang der steinzeitlichen Artefakte führt.

In der Gruppe, die sich mit Netzwerken und kooperativen Projekten beschäftigte, wurden die Teilnehmer ebenfalls schon sehr konkret: von allen Beteiligten wurde die Bereitschaft unterstrichen, in einem Kooperationszirkel eine engere und qualitätsvolle Vernetzung von Partnern auch außerhalb des Kulturbereiches anzustreben. Als bereits jetzt schon hervorragende Beispiele wurden die WAGO-Initiative »Musikstadt Sondershausen« oder die zahlreichen Angebote der Echter Nordhäuser Traditionsbrennerei beschrieben. Vor dem Hintergrund, dass Regionen nur dann belebt werden können, wenn es geschafft ist, die Bürger zu mobilisieren, besteht aus Sicht der Gruppe eine große Herausforderung darin, die qualitativ hochwertigen Angebote in der Vielfalt der Kultur sehr viel besser sichtbar zu machen. Dafür sind geeignete Marketing-Strategien notwendig, die nicht immer viel Geld kosten müssen, aber wegen ihrer Originalität bei den Bürgern und ihren Gästen nachhaltige Aufmerksamkeit erzeugen können.

Neu war in diesem Workshop das Angebot an Jugendliche, sich in einer eigenen Gruppe zum Thema Jugendkultur auszutauschen. Schüler, Studenten und junge Erwachsene machten am Dienstag deutlich: viele Angebote sind für sie nicht sichtbar – sie erreichen die Zielgruppe also gar nicht erst. Das liegt zum einen daran, dass die Veranstalter oft die Bedürfnisse der Jugendlichen nicht genau kennen, zum anderen aber auch daran, dass Jugendliche zu wenig Gestaltungsmöglichkeiten für sich in diesen Angebote entdecken. Ein weiterer Austausch zu diesem Thema ist dringend geraten, wenn die Jugendlichen im Kulturentwicklungskonzept eine Stimme bekommen sollen.

Im Bereich der Kulturellen Bildung fehlt es in der Region an einem geeigneten Vermittlerpool. Das ist eines der Ergebnisse aus dieser Arbeitsgruppe. Außerdem sind die Angebote der Institutionen für Einrichtungen aus dem ländlichen Raum schwer zu erreichen – sei es ein Ausflug auf eine Burg, ins Theater oder in eine Bibliothek. In dieser Gruppe stehen noch weitere zahlreiche Punkte auf der Agenda, sodass ein zusätzliches Treffen vor dem nächsten Workshop am 11. November 2014 vereinbart wurde.

In allen vier Gruppen wurde deutlich: Es fehlt eine geeignete Kommunikationsplattform für kulturelle Angebote, für Termine, für Akteure, Spielstätten oder allgemeine Informationen, wie zum Beispiel Fördermöglichkeiten. Diese Plattform sollte möglichst einfach zu verwalten, barrierefrei von allen Bürgern erreichbar sein und möglichst lückenlos informieren – ein Unterfangen, das fast an die Quadratur des Kreises zu erinnern scheint. Darüber hinaus wurden zahlreiche kulturpolitische Grundsatzfragen aufgeworfen wie das Thema »Kultur als Pflichtaufgabe« oder die Transformation der hochkulturellen Einrichtungen in der Modellregion.

»Sollte Ihre Erwartung an das Kulturentwicklungskonzept die sein, dass wir Ihnen sagen, was Sie tun sollen, dann können und wollen wir diese Erwartung nicht erfüllen. So verstehen wir nicht unseren Auftrag, dann bräuchten wir keine partizipativen Verfahren. Vielmehr ist es so, dass wir aus Ihren Ideen, Ihren Hinweisen und Ihrer Vision – gekoppelt an unsere Expertise und mit unserem Blick von außen, Entscheidungshilfen für die Politik formulieren können und Veränderungssprozesse aktivieren wollen. Ob das Konzept lebendig bleibt und sich weiterentwickelt, das liegt in Händen Ihrer Kommunalpolitiker – ganz besonders aber in den Ihren. Denn nur durch Sie, die Akteure, Gestalter, Nutzer und Unterstützer der Kulturlandschaft in Nordthüringen, erhält die Kultur den Stellenwert, den Sie sich wünschen« erklärt Dr. Patrick S. Föhl, Projektleiter für die Erarbeitung des Kulturentwicklungskonzeptes Nordthüringen.

Alle detaillierten Informationen zu den Workshops, Ergebnisse daraus sowie Kontaktdaten der Vor-Ort-Koordinatoren sind ab Ende Septemberim auf dieser Website zu finden.

Text: Sylvia Spehr

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Der zweite Kulturworkshop startet

Mit mehr als 70 Teilnehmern rechnen die Koordinatoren für das überregionale Kulturentwicklungskonzept Nordthüringen zum zweiten Kulturworkshop, der am 9. September im Kunsthof Friedrichsrode stattfinden wird. Hier werden die im ersten Workshop erarbeiteten Prioritäten, Ziele  und Maßnahmen für die Themen »Kulturelle Bildung«, »Kulturtourismus« und »kooperative Projekte« präzisiert und Ideen formuliert, wie diese für die Modellregion zentralen kulturellen Wirkungsbereich gestärkt werden können. Während der zurückliegenden Sommermonate sind von unterschiedlicher Seite, sei es von Akteuren, aus der Wirtschaft oder der Verwaltung, bereits zahlreiche Ideen für eine Weiterentwicklung dieser Themenfelder an die Projektleitung und die Koordinatoren herangetragen worden. Auch diese neuen Impulse werden in den Workshop-Gruppen diskutiert werden.
Neben den bereits erwähnten drei Themen findet eine weitere zentrale Frage aus dem ersten Workshop, der Ende Mai in Bleicherode stattfand, nun eine Plattform: eine Gruppe wird sich ausschließlich mit dem  Thema »Jugendkultur«/»Nutzung von Kultur durch Jugendliche« beschäftigen. Zur Teilnahme an dieser Gruppe wurden besonders die jungen Menschen der Region, Schüler, Studenten, Auszubildende, eingeladen und ermutigt. Sie finden hier die Gelegenheit, ihre Sicht auf die kulturellen Angebote darzustellen, Defizite aufzuzeigen und gemeinsam mit den Workshop-Leitern zukunftsfähige Konzeptideen zu formulieren.
»Wir möchten aus der zweiten Workshop-Phase gern mit ersten umsetzbaren Ergebnissen herausgehen. Unterstütz werden wir dabei nicht nur von den im Prozess Engagierten, wie zum Beispiel dem Regionalbeirat und zahlreichen Akteuren,  sondern auch von zahlreichen kulturinteressierten Bürgern, die ihre Ideen an uns herantragen. Die Bevölkerung der Region ist hier also nicht nur Nutzer der kulturellen Angebote sondern im Rahmen des Kulturentwicklungskonzeptes auch Gestalter« erklärt Projektleiter Dr. Patrick S. Föhl vom Institut für Kulturpolitik.
Alle Informationen zum überregionalen Kulturentwicklungskonzept, die bereits erarbeitete Bestandsaufnahme und Strukturanalyse, Protokolle und Kontaktdaten sind auf dieser Website zu finden.
Wer gerne noch am zweiten Kulturworkshop am 9. September, 14–17:30 Uhr im  Kunsthof Friedrichsrode teilnehmen möchte, findet alle notwendigen Informationen zu Anmeldung und Ablauf unten.

Text: Sylvia Spehr

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Zweiter Kulturworkshop in Friedrichsrode – Aufruf zur Teilnahme

Am 9. September 2014 findet im Kunsthof Friedrichsrode (In Friedrichsrode 14, 99713 Helbedündorf) in der Zeit von 14:00–17:30 der 2. Kulturworkshop im Rahmen des Kulturentwicklungsprozesses statt.

Am 21. Mai 2014 wurde im Rahmen des Kulturentwicklungsprozess für die Modellregion Landkreis Hildburghausen und Landkreis Sonneberg ein erster Kulturworkshop durchgeführt. Dieser Workshop fokussierte in drei spartenübergreifenden Arbeitsgruppen die Querschnittsthemen »regionales Kulturmarketing/kooperative Projekte«, »Kulturelle Bildung und Partizipation« und »Kulturtourismus«. Zudem wurde ein sog. »Open Space« angeboten. Gemeinsam wurden erste Ideen und Maßnahmen formuliert, wie diese für die Modellregion zentralen kulturellen Wirkungsbereiche gestärkt werden können.

Auf dieser Grundlage und anhand von weiterführenden Impulsen seitens des Instituts für Kulturpolitik, wird im Rahmen eines 2. Kulturworkshop weiterführend in den bestehenden drei Workshopgruppen weitergearbeitet (die Gruppeninhalte wurden z.T. leicht angepasst, s. unten). Eine vierte Arbeitsgruppe zum Thema »Jugendkultur« hat sich im Rahmen des »Open Space« konstituiert und steht ebenfalls zur Teilnahme offen. Mit den Teilnehmern soll die Präzisierung von Zielen und Maßnahmen im Hinblick auf ihre Inhalte, Prioritäten und Verantwortlichkeiten vorangetrieben werden. Mit dieser Herangehensweise besteht die Möglichkeit, kooperativ einen Beitrag zur Formulierung zeitgemäßer Kulturentwicklungsansätze zu leisten.

Folgendes Programm ist zu erwarten:

14:00   Begrüßung

14:05   Einführung und Vorstellung der Arbeitsgruppen sowie Moderatoren durch
             Dr. Patrick S. Föhl, Institut für Kulturpolitik der Kulturpolitischen Gesellschaft

14:20   Verteilung auf die Gruppen und Beginn der Gruppenarbeit:

  • Gruppe 1: »Kooperative Projekte/Netzwerke« (Moderation: Prof. Dr. Gernot Wolfram, MHMK, Berlin)

  • Gruppe 2: »Kulturelle Bildung und Partizipation« (Moderation: Marc Grandmontagne, Kulturpolitische Gesellschaft, Bonn)

  • Gruppe 3: »Kulturtourismus/regionales Kulturmarketing« (Moderation: Dr. Yvonne Pröbstle, Agentur Kulturgold, Stuttgart)

  • Gruppe 4: »Jugendkultur« (Dr. Patrick S. Föhl, Institut für Kulturpolitik der Kulturpolitischen Gesellschaft, Berlin/Bonn)

16:45   Kaffeepause / Sammlung der Ergebnisse

17:00   Präsentation der Ergebnisse durch die Moderatoren

17:25   Zusammenfassung und Ausblick durch Dr. Patrick S. Föhl

17:30   Abschluss des 2. Kulturworkshop.

Bei Interesse an einer Teilnahme melden Sie sich bitte bei:

Alexander Grüner, Koordinator Kulturentwicklungskonzeption für den Kyffhäuserkreis
Landratsamt Kyffhäuserkreis
Kreismusikschule/Kulturpflege/Tourismus
Markt 8
99706 Sondershausen
Telefon: 03632 / 741-281
E-Mail: a.gruener@kyffhaeuser.de

Das Ergebnisprotokoll des 1. Kulturworkshop finden Sie zur Vorbereitung bitte hier.

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Beitrag zum Thema »Strategische Kulturentwicklungsprozesse in ländlichen Räumen« und Jahrbuch für Kulturpolitik 2013

Vor wenigen Tagen ist ein Beitrag von Dr. Patrick S. Föhl, Projektleiter des KEK-Prozess, erschienen, der sich mit dem Thema »Strategische Kulturentwicklungsprozesse in ländlichen Räumen« befasst. Der Beitrag kann hier heruntergeladen werden.

Darüber hinaus soll an dieser Stelle nochmals auf das vom Institut für Kulturpolitik herausgegebene Jahrbuch für Kulturpolitik 2013 hingewiesen werden, welches sich mit dem Thema »Kulturpolitik und Planung« befasst und wichtige Impulse für den KEK-Prozess liefert. Das Jahrbuch für Kulturpolitik enthält Beiträge des 7. Kulturpolitischen Bundeskongresses 2013 »Kultur nach Plan? Strategien konzeptbasierter Kulturpolitik« sowie zusätzlich aufgenommene Fachartikel. Auf diese Weise ist ein Kompendium entstanden, das die gegenwärtige Diskussion und Praxis der konzeptbasierten Kulturpolitik ausführlich erklärt.

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Brauchen wir ein Kulturentwicklungskonzept?

Es ist fast genau ein Jahr her, da erhielten die Landkreise Kyffhäuser und Nordhausen Nachricht aus dem Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur (TMBWK): Die gemeinsame Bewerbung für die Erarbeitung einer überregionalen Kulturentwicklungskonzeption (KEK) war erfolgreich! Das aus Mitteln des TMBWK finanzierte Projekt, das sich vorwiegend mit einer strategischen Ausrichtung kulturpolitischer Entscheidungen für die Zukunft befasst, konnte starten. Recht schnell gelang es, notwendige Vorbereitungen in beiden Landratsämtern zu treffen, Koordinatoren für dieses Projekt zu finden und einen Regionalbeirat für die Modellregion in Nordthüringen zu etablieren. Wissenschaftlich betreut wird das Projekt vom renommierten Institut für Kulturpolitik der Kulturpolitischen Gesellschaft e.V. in Bonn. Projektleiter Dr. Patrick S. Föhl gilt als ausgewiesener Experte für die Beratung und Begleitung kulturpolitischer Prozesse sowohl in Deutschland als auch in Europa und weltweit.

Erste Schritte auf dem Weg zum zukunftsweisenden Entwicklungskonzept sind bereits getan: Eine umfassende Strukturanalyse der Region, die in konzentrierter Form alle kulturrelevanten, sozialen und wirtschaftlichen Merkmale darstellt, liegt vor; eine Auftaktveranstaltung und der erste Kulturworkshop wurden erfolgreich und unter Beteiligung einer breiten Öffentlichkeit durchgeführt; der zweite und dritte Kulturworkshop für Nordthüringen sind derzeit in Vorbereitung. Das Kulturentwicklungskonzept für die Modellregion in Nordthüringen soll bereits Anfang 2015 fertiggestellt sein und den kulturellen Akteuren (Politik, Verwaltung, Kulturschaffende, Nutzer) zur Verfügung stehen.

Doch wofür das ganze Planen und Konzipieren?  Brauchen wir ein weiteres Konzept, das teuer bezahlt in den Schubladen der Amtsschreibtische verschwindet? Gibt es etwas wirklich Neues für unsere Kulturlandschaft? »Zum ersten Mal überhaupt wird in den Thüringer Modellregionen ein Kulturentwicklungskonzept mit so breiter öffentlicher Beteiligung erarbeitet. Der Regionalbeirat ist eng in den Prozess eingebunden; erste Workshop-Ergebnisse werden mit flankierenden Gutachten von ausgewiesenen Experten beraten; zahlreiche Interviews, Befragungen und Erhebungen geben ein umfassendes Bild der Kultur in der Region. Für einen derart umfangreichen ausgestalteten und partizipativen Prozess gibt es in Deutschland kaum vergleichbare Beipiele und das macht die Arbeit an diesem Projekt besonders spannend« erklärt Dr. Patrick S. Föhl.

Vor dem Hintergrund schrumpfender finanzieller Spielräume der Kommunen, welche den größten Anteil an der Bereitstellung der kulturellen Infrastruktur tragen, ist ein »weiter so« nicht möglich. Das Kulturentwicklungskonzept kann einerseits den Kulturpolitikern helfen, eine bürgernahe und nutzerorientierte Kulturpolitik für eine lebens- und liebenswerte Kulturlandschaft in der Region zu gestalten. Andererseits zeigt das Konzept auf, welche Schwerpunkte in der Modellregion gesetzt werden sollten. Hier sind als erste Ergebnisse aus den Kulturworkshops bereits die Entwicklung des Kulturtourismus sowie die Angebote in der kulturellen Bildung deutlich geworden. Beide Aspekte werden von erfahrenen Wissenschaftlern und Praktikern gemeinsam mit den handelnden Akteuren vor Ort intensiv untersucht.

Und auch für die Kulturakteure in den zahlreichen Vereinen, in der Freien Szene, den Theatern, Museen, Baudenkmälern  oder Schulen wird das Kulturentwicklungskonzept wichtig sein: so zeigt es eventuell bisher noch nicht ausgeschöpfte Potentiale der Vernetzung und Kooperation und macht die wertvolle Arbeit der vielen ehrenamtlichen Akteure sichtbar.

Der zweite Kulturworkshop zur Erarbeitung der überregionalen Kulturentwicklungskonzeption Nordthüringen ist für den 9. September 2014, 14 Uhr im Kunsthof Friedrichsrode geplant. Wer dabei sein möchte, wendet sich bitte an die regionalen Koordinatoren. Das gilt auch für diejenigen, die Ideen, Anregungen oder Vorschläge haben. Die Regionalkoordinatoren kommen gerne mit kulturinteressierten Bürgern ins Gespräch.

Text: Sylvia Spehr

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Umfängliche Bestandsaufnahme der kulturellen Infrastruktur in der Modellregion Kyffhäuserkreis und Landkreis Nordhausen vorgelegt

Ab sofort steht die Bestandsaufnahme der kulturellen Infrastruktur in der Nordregion zum Download bereit. Die Bestandsaufnahme der kulturellen Infrastruktur bildet eine Basis zentrale Basis für die Erarbeitung der Kulturentwicklungskonzeption, insbesondere im Hinblick auf die Gesamtbewertung der Ausgangssituation im kulturellen Bereich. Zudem dient das Dokument als wichtige Grundlage zum Aufbau von Kooperationen, da erstmalig die Kulturlandschaft in der Modellregion im Detail abgebildet wird.

Ausgewählt für die Bestandsaufnahme wurden Kulturakteure aus allen drei Sektoren, d.h. öffentliche, frei-gemeinnützige und privat-kommerzielle Einrichtungen und Anbieter, die kulturelle Teilhabe in aktiver und/oder rezeptiver Form ermöglichen. Dazu zählen laut Projektausschreibung: Museen, Gedenk- und Erinnerungsstätten, Kulturdenkmale, Bibliotheken, Archive, Theater, Orchester, Musikschulen, Kunstschulen, Volkshochschulen, Anbieter beziehungsweise Vereine zur Förderung kulturellen Tanzes, der Musik sowie der Bildenden Kunst, Kunstvereine, Vereine zur Etablierung neuer Kunstformen, Zusammenschlüsse zum Zweck der Heimat- und Brauchtumspflege und für Breitenkultur, Soziokulturelle Zentren, Veranstalter von Tourismusangeboten, kommunale Kulturangebote, kulturelle Angebote weiterer Akteure ländlicher Entwicklung sowie sonstige kulturelle Angebote.

Die Bestandsaufnahme wurde von Ulrike Blumenreich, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Instituts für Kulturpolitik, in Abstimmung mit den regionalen Koordinatoren durchgeführt.

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Unterstützendes Gutachten zum Themenbereich »Kulturellen Bildung und Partizipation«

Der Begriff »Kulturelle Bildung« hat Hochkonjunktur, deutet er doch auf Bildung zur Teilhabe hin. Wer sich aktiv mit Kunst und Kultur auseinandersetzt, gestaltet sein Leben reicher und beteiligt sich handelnd an der gesellschaftlichen Entwicklung. Kulturelle Bildung  für alle Menschen von Beginn an zu ermöglichen, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Sie beginnt in der Familie und setzt sich über Kindergarten, Schule und außerschulische Einrichtungen fort. Kulturelle Bildung ist ein lebenslanger Prozess. Für diesen sind Strukturen und Akteure notwendig, die aufeinander aufbauen, die miteinander vernetzt sind und die kooperativ zusammenarbeiten. Die Kulturkonzeption des Freistaates Thüringen bemisst der Kulturellen Bildung eine besondere Bedeutung. Dies findet auch Ausdruck in der Aufgabe, die Chancen, Potenziale und Strukturen der Modellregion näher zu untersuchen.

Aufbauend auf die Bestandsaufnahme, den Ergebnissen der Workshopgruppe »Kulturelle Bildung und Partizipation«  und Gesprächen vor Ort wird ein flankierendes Gutachten erarbeitet. Ziel ist die Entwicklung eines zeitgemäßen Konzeptes im Bereich der Kulturellen Bildung für die Modellregion unter Berücksichtigung der vorhandenen Strukturen. Das flankierende Konzept soll die Grundlage für die Empfehlung von Pilotprojekten und weiteren Maßnahmen zur Entwicklung der Kulturellen Bildung bilden. In Abstimmung mit dem IfK werden auf Grundlage der bisherigen Ergebnisse im KEK-Prozess folgende Schwerpunkte genauer betrachtet:

  • Etablierung von Netzwerken zur Stärkung der Strukturen der kulturellen Bildung;
  • Qualifizierung des Arbeitsfeldes Kulturelle Bildung anstoßen und vernetzen;
  • Zielgruppenansprache im Bereich der Kulturellen Bildung optimieren;
  • Kulturelle Bildungsangebote koordinieren (welche »Gefäße« sind hierfür notwendig, Ankerfunktion von zentralen und dezentralen Einrichtungen prüfen u.a.);
  • Entwicklung einer möglichen Verantwortungsgemeinschaft für Kulturelle Bildung;
  • etwaige zusätzliche Finanzierungsbedarfe benennen bei gleichzeitiger Darstellung möglicher Quellen zur Deckung dieser Bedarfe (insb. Sichtung von aktuellen Bundes- und Landesprogrammen, im Hinblick auf deren Nutzung, Wirkung und Vernetzung in den Landkreisen).

Für die Erarbeitung des flankierenden Gutachtens zeichnet sich Thomas Wodzicki und sein Team verantwortlich. Er ist als Gutachter  und Projektleiter im Rahmen verschiedener internationaler Projekte tätig, ist Projektentwickler für die Bundesarbeitsgemeinschaft der mobilen spielkulturellen Projekte, Gastdozent und stellvertretender Vorsitzender der Akademie Remscheid für Kulturelle Bildung. Zu seinem Team gehören Dr. Berit Scholwin, Pädagogische Psychologin und pädagogische Organisationsberaterin, freiberuflich tätig seit 2008 vornehmlich mit Weiterbildungen zu verschiedenen Themen unter anderen Partizipation und Inklusion und Kristin Anhut, Dipl.-Päd., Zusatzqualifikation Systemische Pädagogik und Beratung (DGsP), seit 2014 freiberuflich tätig in den Bereichen Fortbildung, Beratung, Coaching und Projektmanagement.

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Unterstützendes Gutachten zu den Perspektiven des Kulturtourismus in der Modellregion

Kulturtourismus im ländlichen Raum war eines der vier Themen, die beim ersten Kulturworkshop im Mai 2014 in Bleicherode zur Diskussion gestellt wurden. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer legten zum  Auftakt ihre Erwartungen an das Thema dar und betonten gleichzeitig konkreten Handlungsbedarf – mit dem Ziel die Region als kulturtouristische Destination zu stärken.  Zur Zielerreichung wurden insbesondere die Klärung der Fragen nach geeigneten Themen zur Bündelung und Sichtbarmachung der vorhandenen kulturtouristischen Potenziale und möglichen Synergieeffekten einer kooperativen Vermarktung innerhalb der Region und darüber hinaus als relevant erachtet.  In einem flankierenden Gutachten, das die weitere Arbeit in den Workshops unterstützen soll, wird diesen Fragen nun systematisch nachgegangen.

Die Leitfragen des Gutachtens sind: 

  • 1. Welche kulturtouristischen Potentiale lässt die Region erkennen? Verfügt die Region über potenzielle Alleinstellungsmerkmale und »Leuchttürme«?
  • 2. Unter welchen übergeordneten Themen lassen sich diese Potentiale in der Vermarktung und Vermittlung bündeln? 3. Welche kulturtouristisch relevanten Zielgruppen können auf der Grundlage des kulturtouristischen Potentials und der vorhandenen Angebote innerhalb der Region sowie in den angrenzenden Tourismusregionen angesprochen werden?
  • 3. Wer sind aus kulturtouristischer Perspektive die relevanten Akteure in der und für die Region? Welche Ressourcen können diese Akteure bereitstellen?
  • 4. Wie lassen sich die bestehenden Aktivitäten in der regionalen und überregionalen Vermarktung und Vermittlung bündeln und einer koordinierenden Instanz zuführen?   

Das Institut für Kulturpolitik hat Dr. Yvonne Pröbstle, die gleichzeitig auch Moderatorin der Workshops zum Kulturtourismus ist, mit der Erarbeitung des Gutachtens beauftragt. Die Kulturmanagerin ist Geschäftsführerin der Agentur KULTURGOLD in Stuttgart und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kulturmanagement der Pädagogischen Hochschule in Ludwigsburg. Als Expertin für Kulturtourismus hat sie sich in den letzten Jahren in Auftrags- und Forschungsarbeiten mit kulturtouristischen Potenzialanalysen, Thematisierungsstrategien, Zielgruppenstrukturen im Kulturtourismus und Kooperationspotenzialen zwischen Kultur und Tourismus beschäftigt. 2014 gewann Dr. Yvonne Pröbstle gemeinsam mit ihrer Partnerin Céline Kruska von der Agentur Kulturgold den 1. Preis für das kulturtouristische Konzept im Rahmen des Wettbewerbes »Kitzinger Land kreativ«.

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Gesucht: Kreative Projekte und innovative Konzepte für die Kultur

Im Juni traf sich der Regionalbeirat für die Erarbeitung des überregionalen Kulturentwicklungskonzeptes in der Modellregion Nordthüringen zum dritten Mal.

Auf der Tagesordnung für die zwölf Beiratsmitglieder, den externen Berater vom Institut für Kulturpolitik, Dr. Patrick S. Föhl und die Regionalkoordinatoren stand unter anderem die Auswertung der Ergebnisse des 1.Kulturworkshops im Bleicheröder Kulturhaus. Als wichtigste Erkenntnisse dieses Workshop-Tages für die beteiligten Akteure galten zum einen, dass die vielfältige Kulturlandschaft der Modellregion dringend einer stärkeren Vernetzung bedarf. Außerdem wurde angeregt, auch nach dem Erarbeitungsprozess, der mit der Übergabe der Kulturentwicklungskonzeption spätestens Anfang 2015 beendet sein wird, dringend auf die Unterstützung eines Koordinators für kulturelle Angebote zu setzen. Schon jetzt wird deutlich, wie gut die Kulturakteure zusammenspielen, wenn sie sich kennenlernen und voneinander erfahren. Die Theater Nordhausen/Lohorchester Sondershausen GmbH mit ihren vier regionalen Gesellschaftern macht dieses Zusammenspiel »im Großen« bereits seit vielen Jahren vor. Doch bietet die Region mit ihren mehr als 400 Vereinen und vielen weiteren Einrichtungen sowie Akteuren, die sich im  kulturellen Bereich bewegen, eben noch sehr viel mehr Potential für kreative Projekte und innovative Konzepte der Zusammenarbeit.

Außerdem wurde beschlossen, zum 2. Kulturworkshop am 9. September auf dem KUNSTHOF Friedrichsrode die »Jugendkultur« mit einem eigenen Workshop näher zu beleuchten.

Die Ergebnisse der Bestandsaufnahme der kulturellen Infrastruktur in der Modellregion lagen den Beiratsmitgliedern im Entwurf ebenfalls vor. Für diese Bestandsaufnahmen wurden bis März dieses Jahres 54 Einrichtungen im Kulturbereich mit einem Fragebogen intensiv beleuchtet. Als ein Ergebnis für die Akteure in weiten Teilen der ländlich geprägten Regionen steht fest, dass Kultur ohne Ehrenamt kaum noch möglich ist. Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels und dem Wegbrechen von finanziellen Sicherheiten scheint es aus heutiger Sicht als besonders notwendig, eben jene kreativen Netzwerke für kulturelle Angebote zukunftssicher und tragfähig zu knüpfen.
Mit der Bestandsaufnahme und der Strukturanalyse für die Modellregion sind alle notwendigen Materialien vom Institut erarbeitet, auf die nun in enger Abstimmung mit dem Regionalbeirat die Arbeit an konkreten Konzeptinhalten folgen wird. Ein Bestandteil dieses Arbeitsschrittes ist der 2. Kulturworkshop in Friedrichsrode am 9. September. Alle, die Interesse an einer Teilnahme am Workshop haben, finden zahlreiche Informationen dazu und den Kontakt zu den Koordinatoren unter kulturkonzept-kyf-ndh.de.

Die Erarbeitung des überregionalen Kulturentwicklungskonzept für die Modellregion Nordhausen/Kyffhäuser wird vom Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur gefördert.

Text: Sylvia Spehr

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Ergebnisprotokoll des 1. Kulturworkshop erschienen

Ab sofort steht das Ergebnisprotokoll des 1. Kulturworkshop am 21. Mai 2014 in Bleicherode zum Download bereit. Hier werden die wichtigsten Diskussionsergebnisse aus den einzelnen Themenfeldern strukturiert aufbereitet:

  • »Regionales Kulturmarketing und kooperative Projekte/Netzwerke«
  • »Kulturelle Bildung und Partizipation«
  • »Kulturtourismus im ländlichen Raum«
  • »Open Space«.

Das Papier bildet eine zentrale Säule für die weitere Arbeit im KEK-Prozess und die Grundlage für den 2. Kulturworkshop am 9. September 2014 im Kunsthof Friedrichsrode.

 

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Vorträge über den Kulturentwicklungsprozess

Am 22. Mai 2014 war Dr. Patrick S. Föhl, Projektleiter des KEK-Prozesses, gleich zwei mal in Sachen Kulturentwicklung in Thüringen unterwegs.

Zunächst referierte er einen ersten »Zwischenbericht zur Erarbeitung von Kulturentwicklungskonzeptionen für die Modellregionen Kyffhäuserkreis/Landkreis Nordhausen und Landkreis Hildburghausen/Landkreis Sonneberg« auf der Mitteldeutschen Kulturklausur 2014 zum Thema »Thüringer Kulturentwicklungsplanung«.  Die Tagung des Thüringer Kulturrates fand auf Kloster Donndorf statt.

Am Abend des selbigen Tages war Dr. Föhl dann Gast in der Ringvorlesung »Kulturpolitik in Thüringen: Potentiale, Chancen und Perspektiven« an der Bauhaus Universität Weimar, eine Veranstaltung der Hochschule für Musik Franz Liszt. In seinem Vortrag befasste er sich mit »konzeptbasierter Kulturentwicklung in Thüringen«.

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Erster Kulturworkshop in Bleicherode erfolgreich durchgeführt

Für den  21. Mai luden das Institut für Kulturpolitik und die Landkreise Kyffhäuser und Nordhausen zum ersten Workshop für die Erarbeitung einer überregionalen Kulturentwicklungskonzeption in das Bleicheröder Kulturhaus ein. Mehr als 70 interessierte Akteure, Politiker und Bürger nutzten die Gelegenheit zum intensiven Gedankenaustausch.

Nach einer informativen Einführung und der Vorstellung erster Arbeitsergebnisse durch Projektleiter Dr. Patrick S. Föhl begann die Workshop-Arbeit, die durch drei weitere externe Moderatoren begleitet wurde. Die Themenschwerpunkte der Workshops »kulturelle Bildung und Partizipation«, »Kulturtourismus im ländlichen Raum« sowie »Regionales Kulturmarketing und kooperative Projekte« ergaben sich aus den Ergebnissen der vom Institut erarbeiteten Strukturanalyse und aus den bereits geführten Experten-Interviews. Außerdem wurde noch ein »Open Space« angeboten. Hier kristallisierte sich heraus, dass in der Region vor allem die Angebote  für Jugendliche näher betrachtet werden müssen.

Aus der ersten Workshop-Phase lässt sich erkennen, dass Nordthüringen über zahlreiche Kulturangebote in kommunaler und freier Trägerschaft verfügt. Diese Angebote weisen allerdings noch Vernetzungspotenziale auf und könnten noch stärker nach innen und außen kommuniziert werden. Weitere Schwerpunkte, für die in den weiteren Workshops Ideen entwickelt werden sollen, sind u.a. die Erreichbarkeit der Angebote auch im ländlichen Raum sowie Mitarbeiterqualifizierung, überregionale Leitprojekte und die Einrichtung einer Koordinierungsstelle für alle Kulturakteure.

Die Protokolle aus der ersten Workshop-Phase sind in Kürze im Dokumentenbereich dieser Website herunterzuladen.

 Grundlage für die Erarbeitung des Überregionalen Kulturkonzeptes in der Modellregion Kyffhäuser/Nordhausen bildet das Thüringer Kulturkonzept aus dem Jahr 2012. Das Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaften und Kultur finanziert die auf 18 Monate ausgelegte Erarbeitungsphase. Ziel des Konzeptes ist es, gemeinsam mit Kultur-Akteuren und Beteiligten Ideen zu entwickeln, die kulturellen Angebote und Infrastruktur in der Region zukunftsfähig auszurichten.

Text: Sylvia Spehr
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Erster Kulturworkshop in Bleicherode – Aufruf zur Teilnahme

Am 21. Mai 2014 findet in der Zeit von 14:00–17:30 im Kulturhaus Bleicherode, Bahnhofstraße 56, 99752 Bleicherode, der erste Kulturworkshop im Rahmen des Kulturentwicklungsprozesses statt.

Im Rahmen des ersten Kulturworkshops sollen erste Ergebnisse der Kulturentwicklungskonzeption diskutiert und der Blick auf die kommenden Jahre gerichtet werden. Dabei werden zentrale Themen in den Mittelpunkt gerückt, die sich im bisherigen Verfahren und im Austausch mit vielen Akteuren vor Ort als zentral herausgestellt haben – die regionale Publikumsentwicklung und der Kulturtourismus. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit weitere Themen einzubringen (»Open Space«). Gemeinsam mit erfahrenen Moderatoren sollen Ideen und Maßnahmen formuliert werden, wie diese für die Modellregion wichtigen kulturellen Wirkungsbereiche gestärkt werden können. Ziel ist es, Ziele und Maßnahmen auf die kulturpolitische Agenda zu setzen, um eine zukunftsorientierte Kulturarbeit in der Modellregion zu ermöglichen und bestehende Kooperationen zu stärken sowie auszubauen. In einem zweiten und dritten Workshop wird es zudem die Möglichkeit geben die genannten Entwicklungsbereiche und andere Themen weiterführend zu diskutieren und zu qualifizieren. Alle Kulturakteure und weitere Akteure sowie Interessierte sind dazu aufgerufen, sich aktiv in den Prozess einzubringen und die Chance der Mitgestaltung einer zukunftsfähigen Kulturentwicklung in der Modellregion zu nutzen.

Folgendes Programm ist zu erwarten:

14:00   Begrüßung durch Herrn Frank Rostek, Bürgermeister der Stadt Bleicherode

14:05   Einführung und Vorstellung der Arbeitsgruppen sowie Moderatoren durch Dr. Patrick S. Föhl, Institut für Kulturpolitik der Kulturpolitischen Gesellschaft

14:30   Verteilung auf die Gruppen und Beginn der Gruppenarbeit:

1. »Publikumsentwicklung (Audience Development)«
Gruppe 1: »Regionales Kulturmarketing und kooperative Projekte/Netzwerke« (Moderation: Prof. Dr. Gernot Wolfram, MHMK, Berlin)
Gruppe 2: »Kulturelle Bildung und Partizipation« (Moderation: Marc Grandmontagne, Kulturpolitische Gesellschaft, Bonn)

2. »Kulturtourismus im ländlichen Raum«
Gruppe 3: »Kulturtourismus im ländlichen Raum« (Moderation: Dr. Yvonne Pröbstle, Agentur Kulturgold, Stuttgart)

3. »Open Space«
Gruppe 4: »Open Space« (Moderation: Dr. Patrick S. Föhl, Institut für Kulturpolitik der Kulturpolitischen Gesellschaft, Berlin/Bonn)

16:45   Kaffeepause / Sammlung der Ergebnisse

17:00   Präsentation der Ergebnisse durch die Moderatoren

17:25   Zusammenfassung und Ausblick durch Dr. Patrick S. Föhl

17:30   Abschluss des 1. Workshops.

Bei Interesse melden Sie sich bitte bei:

Alexander Grüner, Koordinator Kulturentwicklungskonzeption für den Kyffhäuserkreis
Landratsamt Kyffhäuserkreis
Kreismusikschule/Kulturpflege/Tourismus
Markt 8
99706 Sondershausen
Telefon: 03632 / 741-281
E-Mail: a.gruener@kyffhaeuser.de

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Auftaktveranstaltung im Schloss Sondershausen

Am 4. April 2014 fand im Blauen Saal des Schloss Sondershausen die Auftaktveranstaltung zum Kulturentwicklungsprozess in der Nordregion statt. Das Institut für Kulturpolitik Bonn (IfK) präsentierte – nach Grußworten des Kultusministers und der beiden Landrätinnen – die Ergebnisse der bereits erarbeiteten Strukturanalyse und der Experteninterviews und beleuchtete insbesondere die Potenziale sowie Herausforderungen für die Weiterentwicklung der kulturellen Infrastruktur in den beiden Landkreisen.

An die Präsentation schloss eine Podiumsdiskussion an. Christoph Matschie, Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur sowie die  Landrätinnen Antje Hochwind (Kyffhäuserkreis) und Birgit Keller (Landkreis Nordhausen) diskutierten gemeinsam mit  Dr. Norbert Sievers,  Leiter des IfK,  Möglichkeiten und Wege für eine zukunftsfähige Kulturpolitik in den Landkreisen Kyffhäuser und Nordhausen. Die Diskussion wurde von Dr. Patrick S. Föhl, Projektleiter des KEK-Prozesses, moderiert und rasch, nach einigen Eingangsstatements, für Kommentare und Fragen seitens des Publikum geöffnet. Dieser Diskussionsprozess wird nun im ersten Kulturworkshop am 21. Mai 2014 in Bleicherode fortgesetzt und intensiviert.

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Ausführliche Experteninterviews in der gesamten Region

In den Monaten Januar und Feburar 2014 reiste der Projektleiter des Kulturentwicklungsplanungsprozesses, Dr. Patrick S. Föhl, durch den Kyffhäuserkreis und den Landkreis Nordhausen, um mit Akteuren aus Kunst, Kultur, Politik, Verwaltung, Bildung, Tourismus und anderen Querschnittsbereichen Gespräche zu führen. Mittels eines Frageleitfadens wurden rund 20 Akteure ausführlich interviewt und damit aktiv in den Strategieprozess eingebunden.

Erste Ergebnisse der Experteninterviews werden am 4. April 2014 im Rahmen der Auftaktveranstaltung zum Kulturentwicklungsprozess im Schloss Sondershausen vorgestellt. Die Auswertung der Interviews wird im Mai 2014 abgeschlossen.

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